
Jungingenieure bei der Fehleranalyse am E-Simulator. (Bild: VW)
Volkswagen treibt die Vorbereitungen auf ihre große Elektro-Offensive voran und hat im Juni ein umfassendes Kompetenzprogramm für Elektromobilität aufgelegt. Im Rahmen des „Future Electronic Engineer Program“ (FEEP) werden weltweit hundert Jungingenieure und junge Facharbeiter zu Top-Produktionsexperten qualifiziert. Als Spezialisten für Anläufe besetzen sie künftig gezielt Zukunftsarbeitsplätze im Bereich Planung, der Pilothalle, der Baureihe E-Mobility, im Vorserien-Center sowie der Elektronik-Entwicklung. Die ersten Absolventen der dreijährigen Qualifizierung werden in Zwickau die Hochlaufphase der ID-Familie unterstützen, der neuen Generation rein elektrischer Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB).
Initiator des neuen Ausbildungsprogramms ist die VW-Pilothalle in Wolfsburg, die zum Vorstandsbereich Produktion und Logistik gehört. Beteiligt sind Standorte in China, Brasilien, Argentinien, den USA und Mexiko, flankiert wird das Programm zudem von Volkswagen Pro Ehrenamt sowie lokalen Universitäten. Von Juni an wird es von jungen Fachkräften aus Deutschland, China sowie Nord- und Südamerika durchlaufen.
Pilothallen-Chef Oliver Wessel, der den Produktentstehungsprozess aller Volkswagen-Modelle begleitet und mit seinem Team gewährleistet, dass die Fahrzeuge optimal in Serie gehen können, strebt mit dem FEEP eine der umfassendsten Fachausbildungen der Branche an. „Im laufenden und im kommenden Jahr haben wir insgesamt um die achtzig Fahrzeuganläufe zu meistern. Die Fahrzeuge haben mehr digitale Intelligenz an Bord als jemals zuvor. Das sind harte Anspannungen. Und mit den MEB-Modellen wird sich das nochmal deutlich verstärken. Wir benötigen Anlauf-Spezialisten, die unsere Fabriken im Bedarfsfall vor Ort unterstützen und einen guten Anlauf sichern. Damit wollen wir eine exzellente Volumenproduktion umsetzen, die hohen Qualitätsanforderungen gerecht wird.“

Die Prototypen der ID-Familie von Volkswagen auf der IAA 2017: der kompakte ID, der ID Crozz und der ID Buzz. (Bild: VW)
Die FEEP-Absolventen werden quasi Geburtshelfer der neuen E-Autos, die im Rahmen der Elektro-Offensive von VW auf den Markt kommen. Thomas Ulbrich, Markenvorstand für E-Mobilität, verdeutlicht die Dimensionen: „Volkswagen wird innerhalb von rund drei Jahren insgesamt 27 E-Auto-Anläufe von vier Marken in drei Weltregionen stemmen. Allein im Werk Zwickau werden Modelle von drei Konzernmarken vom Band laufen. Wir benötigen an unseren MEB-Standorten künftig weltweit Jungingenieure, die die Erfordernisse in der Produktion der neuen Fahrzeugarchitektur kennen – und zugleich viel Praxiserfahrung mitbringen.“
Die Teilnehmer haben in der Regel schon ein Studium im Praxisverbund absolviert, wenn sie etwa als Fahrzeuginformatiker oder Datenlogistiker ins Programm kommen. Zunächst bekommen sie eine Basisausbildung für die Inbetriebnahme in der Pilothalle der Marke VW in Wolfsburg und arbeiten an aktuellen Fahrzeugprojekten wie dem ersten kompakten ID. Danach werden sie durchgängig in Seminaren weiterqualifiziert – zum Beispiel im Rahmen einer Fachausbildung zum Programmierer – und arbeiten an Projekten mit steigendem Anforderungsniveau mit. Es folgt ein Auslandsaufenthalt, bei dem die Jungingenieure an Anläufen mitarbeiten und dabei von praxisnaher Betreuung durch hochqualifizierte Paten und ehrenamtliche Senior-Experten profitieren. (Quelle: VW)
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